Die diesjährige Fußwallfahrt nach Mariazell stand unter dem Motto des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ ...
Die diesjährige Fußwallfahrt nach Mariazell stand unter dem Motto des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ und genau so fühlten wir uns, als wir um 6:30 Uhr, hoffnungsfroh auf die kommenden 4 Tage blickend, die Pfarrkirche in Perchtoldsdorf in Richtung Kugelwiese verließen.
Nach der wunderschönen, von Kaplan Michael Semmelmeyer gehaltenen, Verabschiedungsmesse in der Pfarrkirche, hiess Martin alle willkommen und verkündete einiges Organisatorisches, denn immerhin gingen 30 „Neue“ mit auf den Weg nach Mariazell.
Nach dem Frühstück beim „Salzstanglwirt“ auf der Kugelwiese, startete der erste Rosenkranz mit Kaplan MIchael rasant. Der Rosenkranz stand unter dem Motto „Alles Neu“ und fühlte sich schnell an. Rechts betete gegen links, Männer gegen Frauen oder umgekehrt. Eine neue Erfahrung des Rosenkranzes, die aber allseits gut ankam.
In den folgenden vier Tagen erlebten die Teilnehmer die gerade aufblühende Natur hautnah. Der Bärlauch und Flieder standen in voller Blüte und der Wald duftete nach Frühling. Das Wetter meinte es heuer besonders gut mit uns. Die ersten beiden Tage waren frühsommerlich mit hohen Temperaturen und Wasserbedarf.
Der Weg war kurzweilig und im Nu waren wir schon über Wildegg, Füllenberg, Heiligenkreuz und Mayerling nach Maria Raisenmarkt gelangt, wo uns im Pfarrheim Suppe und Kuchen und Kaffee zur wohlverdienten Mittagspause erwartete.
Auf dem Weg konnten wir Freundschaften schließen oder erneuern, plaudern, lachen und neue Wege zu Gott und/oder sich selber finden. Kaplan Michael begleitete uns an den ersten beiden und Pfarrer Richard Kager an den folgenden zwei Tagen. Es war sehr schön, die beiden etwas näher kennenzulernen.
Wieder war unsere Wallfahrergruppe sportlich motiviert und es ging rasch voran. Nach der sehr schön gestalteten Andacht in Maria Raisenmarkt ging es in einzelnen Gruppen zu den jeweiligen Quartieren im Raum Weissenbach zur Übernachtung.
Am zweiten Tag hiess es früh aufstehen! Ein strahlender Frühsommertag lag vor uns. Nach einem fröhlichen, frühmorgendlichen Marsch feierten wir die Andacht vor der Steinwandklamm, um diese anschließend zu durchwandern. Es ging über die schwindelerregenden Leitern oder über die Stege und durch das Türkenloch gekrochen hoch hinauf zum Jagasitz und weiter zum Karnerwirt, wo die Messe wartete. Leider musste uns Pfarrer Reiter aus persönlichen Gründen kurzfristig absagen, aber Prälat Ernst Freiler sprang beherzt ein und feierte mit uns eine sehr stimmungsvolle Messe mit vielen wertvollen Impulsen.
Beim Rosenkranz und der Wanderung zur Myralucke brannte die Sonne vom Himmel und es wurde laufend Wasser ausgegeben. Der Auf- und Abstieg auf den Unterberg mussten die Wallfahrer ganz ohne Begleitung hinter sich bringen. Glücklicherweise gibt es wieder neue Pächter auf dem Unterberg-Schutzhaus, so konnten sich alle stärken und Wasser tanken. Nach dem Abstieg ins Gries und dem Marsch hinaus nach Rohr traf man sich wieder gemeinsam beim traditionelle Kirtag in Rohr im Gebirge.
Dort gab es wieder Besuch von den zwei alten Wallfahrern, die mit lustigen Anekdoten aus früherer Zeit alle zum lachen brachten. Danke an Traude Lukas, Klaus Jugl, Karl Klotz und dem stummen Pfleger Matthias für den herrlichen Beitrag, ihr seid SUPER! Das Organisationsteam hatte für die Wienerfelder ein 30x Danke vorbereitet und alle bekamen spezielle Danke-Schnitten für die tolle Leistung und den Einsatz, den sie jedes Jahr für die Wallfahrt zeigen.
Die Frau Bürgermeister Andrea Kö schaute, in Begleitung von Hans Böger und ihrem Mann auch wieder vorbei und lud zum Freibier ein. Martin und Sonja wurden für 30x Fußwallfahrt geehrt und besungen und natürlich gab es auch wieder tolle musikalische Beiträge, sowie die traditionelle Schnapsrunde von den Wienerfeldern und nach den Liedern „Kein schöner Land“ und „Wahre Freundschaft“, klang der Kirtag besinnlich fröhlich aus.
Tag drei startete wieder mit strahlendem Sonnenschein. Pünktlich nach der Messe ging es mit einem stillen Impuls los auf den Weg zur kalten Kuchl. Nach dem Topfenstrudel und Verarztungen der vielen Blasen und wehen Knie, folgte als Herausforderung und zum drüber streuen dann noch der Wurstweg nach St. Aegyd.
Schließlich kamen alle fröhlich und gut gelaunt in St. Aegyd zur Mittagspause an. Das hohe Gehtempo der vorigen Tage wurde recht locker gehalten. Während der Andacht in St. Aegyd zog ein Gewitter auf und der Rosenkranz durch die „Unrecht Traisen“ sowie der erste Teil des Sturms auf das „Kernhofer Gscheid“ erfolgte bei Regen, dann wars aber auch schon wieder vorbei.
Traditionell wurden alle Wanderer am Gscheid eingeklatscht, mit einem neuen Transparent angespornt und schließlich mit einem oder zwei Schnapserln für die Anstrengungen belohnt. Zum Schluss wurde im Kreis ein stimmungsvolles „Vater unser“ gesungen und alle hatten glückliche Gesichter. Anschließend hiess es zur Abrechnung im Gasthaus Göllerblick und danach folgte der Transport zu den Quartieren.
Tag vier startete mit leichtem Nieselregen, der aber bis zum Einzug nach Mariazell glücklicherweise wieder vorbei war. Wie immer sehr schön, der stimmige Hubertussee und die morgendliche Andacht in der Bruder Klaus-Kapelle. Dort wurde als letzter Impuls der Pilger der Hoffnung ein kleines Kreuz aus Olivenholz, als Symbol der Missionierung, an jeden Teilnehmer ausgeteilt.
Der Aufstieg auf den Kreuzberg zum „Luckerten Kreuz“ erfolgte gemeinsam und dann wurde gesungen.
125 Kilometer und über 3.300 Höhenmeter wurden in den vier Tagen zurückgelegt, bis unsere Wallfahrergruppe in Mariazell einziehen konnte. Die Zahl von 117 Wallfahrern in einer Reihe war sehr beeindruckend und erinnerte an alte Zeiten.
Vor der Basilika flossen dann einige Tränen der Erleichterung und des Dankes. Ein großer Kreis wurde gebildet und noch ein Marienlied gemeinsam gesungen, bevor es in den Pfarrsaal zur Messe ging.
Die Messe von Pfarrer Richard begleitet von den Wienerfeldern, sorgte für einen sehr stimmungsvollen Abschluss der Fusswallfahrt. Die Ehrungen der langjährigen Teilnehmer war wieder lustig und auch die „Donauwörther“ wurden für 40 Jahre Teilnehme an der Wallfahrt mit Lebkuchenherzen und einem Gedicht geehrt! Dann schwärmten alle zum Essen und Lebkuchen kaufen aus. Am Nachmittag fand dann noch die Schlussandacht beim Gnadenaltar mit den wunderschöne Marienrufen statt, bevor die Rückreise in Bussen angetreten wurde.
Bei der Ankunft am Kirchenbergl strahlten die Teilnehmer um die Wette und zogen eifrig in die Pfarrkirche ein, wo schon Altpfarrer Ernst Freiler und Wallfahrer-Urgestein Altpfarrer Franz Reiter auf die Rückkehrer warteten und begeistert von den Wallfahrern begrüßt wurden. In unseren Ohren klingt noch immer „Großer Gott wir loben dich“!
Der Ausklang der Pilgerreise fand wieder traditionell beim Heurigen Schmid in der Brunnergasse statt und war sehr gemütlich, bevor sich alle mit Umarmungen, Tränen und den Versprechungen, nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein, in alle Himmelsrichtungen verstreuten.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern fürs mitgehen, bei Pfarrer Richard Kager und Michael Semmelmeyer für die geistliche Begleitung. Wir haben uns mit euch sehr wohl gefühlt. Ihr seid eine Bereicherung für die Pfarrgemeinde und hoffentlich nächstes Jahr wieder mit dabei. Danke auch an Josef Lang und Constantin Mucha fürs Ministrieren und bei allen Gestaltern der Andachten für ihre schönen und wertvollen Beiträge und ein ganz großes Danke an die fleißigen Fotografen Raimund Nics, Thomas Huber, Franz Waller und Manuela Dona für die tollen Bilder, die jedes Jahr unseren Weg dokumentieren.
Dank auch an die Fahrer, die Gepäckschlepper und alle Helferlein, die im Hintergrund aus dieser Wallfahrt ein schönes Erlebnis für alle gemacht haben. Schön wars!
Für ein Jahr kehrt nun wieder Ruhe ein, bis dann Anfang Jänner die Ausschreibung der 57. Wallfahrt erfolgt und die frohe Schar sich von 30.4.-1.5.2026 wieder auf den Weg nach Mariazell macht!
Bis dahin behüte und beschütze Euch der gute Gott!
Euer Wallfahrts-Team
Martina, Gertraud, Manuela, Martin